Hallenbad? Gehen die Skulpturen der „Madonnen über Tage“ jetzt im Hallenbad baden? Mitnichten. Hallenbad nennt sich das Ladenlokal in der Wanner Innenstadt und ist gleichzeitig das „Kreativquartier Wanne“. Die „Madonnen über Tage“ sind mit der Ausstellung „work in progress“ 2021 zu Besuch.
Nachtrag: 2022 ist dieser innovative Ausstellungsort leider von der Stadt Herne geschlossen worden.
Was passiert im Hallenbad mit den Madonnen über Tage?
Britta L.QL begab sich auf Spurensuche nach Frauengeschichten in Wanne. Alte und neue Spuren.
Das Bildarchiv Herne hat Historische Fotos zum Thema Frauen in Wanne zur Verfügung gestellt, das Büro für Gleichstellung und Vielfalt ein Buch zum Thema.
Insgesamt mehr als zwei Wochen war Britta L.QL in Wanne fotografieren, Filmen und recherchieren. Die Ergebnisse dieser Erkundungen wurden vom 31.8. – 4.9.2021 im Hallenbad Wanne präsentiert. Die Ausstellung wuchs mit den Öffnungstagen. Frauen aus Wanne konnten sich gerne melden um ein Foto an ihrem Arbeitsplatz von Britta L.QL aufnehmen zu lassen. Leider meldete sich niemand. Das hinderte die Künstlerin nicht daran, selber zu recherchieren und Frauen zu porträtieren.
Weiterhin fanden abendliche PopUp Aktionen in der Innenstadt auf dem Buschmannshof statt. Zeitpunkte wurde auf vorher kurzfristig über Facebook und Instagram bekanntgegeben. Mehr dazu hier.
Die Madonnenskultpuren standen während der Öffnungszeiten vor dem Ladenlokal Hallenbad für Selfies bereit. Vorbeikommen und Netzwerken war sehr willkommen.
DIE ÖFFNUNGSZEITEN waren 13 bis 18 Uhr am Dienstag, Donnerstag und Freitag.
Mittwoch von 10 -13 Uhr und Samstag – der finale Tag – von 11 – 15 Uhr.
Den Ablauf der Ausstellungstage findet ihr in umgekehrter Form. Am Schluß ist der Anfang, der erste Tag der Ausstellung.
>> Dies ist eine Recherchearbeit im Zusammenhang mit dem Stipendium NRW 2021
6. Tag // Abschlusspräsentation „Madonnen über Tage“ im „Hallenbad“
Die Filme „fünf Fragen an Frauen aus Wanne“ waren fertig geschnitten und konnten innerhalb der Ausstellung projiziert werden. Das heißt die Ausstellung inklusive der Recherchearbeit „Frauen in Wanne – Madonnen über Tage heute“ war soweit fertig und konnte sich sehen lassen.
Abschließend, am finalen Tag und sogleich Abbautag, kamen noch viele Interessierte um die Rauminstallation zu betrachten und Fragen zu stellen.
Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche experimentelle Zeit vor Ort.
Dank Stefanie Thomczyk von der Agentur go between, die alles rund ums Kreativ.Quartier Wanne organisierte, war ich gut eingebunden in die lokale Struktur. Stefanie hat in den fünf Jahren der Organisation einige Grundlagen für Künstler*innen erkämpft und somit eine solide und angenehme Basis für kreative Arbeit in Wanne geschaffen. Die Menschen in Wanne begegneten mir offen und herzlich. Besonders erwähnen möchte ich den nachbarschaftlich sehr kunstinteressierten Rainer Weber, Inhaber der Metzgerei & Café Weber und Ulli, Wirt von der Gaststätte Heinrich. Das war eine gute Grundlage für ausgangsoffene Arbeit im Stadtteil. Danke dafür.
Besonders gefreut hatte mich am Abschlusstag der Besuch von Sabine van der Beek und Jürgen Kretschmann, die mich privat aufgenommen hatten um meine künstlerische Arbeit zu unterstützen sowie Brunhilde und Guido Sabel, die den Marktstand der Fleischerei Sabel vor Ort betreiben.
5. Tag // Neusortierung und Vorbereitung letzter Tag
Ein paar weitere Fotos von Frauen bei der Arbeit versuchte Britta L.QL zum Ende ihrer Zeit in Wanne einzufangen. Zum Schluss der Ausstellung waren es immerhin 13 Fotos! Zu jeder Frau gab es eine Geschichte. Beeindruckend.
Jede porträtierte Frau erhielt einen Fotoausdruck im Format 20 x 30 cm und die Möglichkeit das Foto für eigene Zwecke zu verwenden. Das kam supergut an.
Eine Galerie mit allen Fotos aus Wanne findet ihr im Blogbeitrag „Frauen bei der Arbeit“
4. Tag // 4. Interview und Fotos lokaler „Madonnen über Tage“
Alexander Reisenberg, der im August ebenfalls im Hallenbad ausstellte (Thema Upcycling und Virtual Reality), entwickelte in Zusammenarbeit mit Britta L.QL den ersten möglichen Sockel für den Madonnen-Pokal über seinen 3D-Drucker. Heute war Besprechung – wie kann dieser Pokal weiter umgesetzt werden? Welche Materialien? Welche Formen?
Vormittags drehte Britta L.QL das letzte Interview. Und zwar bei BQB Süd. Räume für Begegnungen. Zum Frauenstammtisch. Frühstück für Frauen, die Beratung benötigen oder einfach so über ihre Lebens-Situation gemeinsam mit anderen Frauen und im August 2021 mit Nikolai Kozianka sprechen möchten.
Nachmittags gab es filmenden Besuch vom Mondkanal. Mehr zu dem Besuch von Roland Schöning und dem daraus entstandenen Video über die „Madonnen über Tage“ – Idee und Umsetzung steht hier im Blog
Kurz und gut: es war viel los im KREATIVQUARTIER WANNE – Hallenbad.
3. Tag // 3. Interview und Fotos
Das Interview im Büro für Gleichstellung und Vielfalt Herne lief supergut. Zusammen wurde eine eine passende Kulisse kombiniert. Leider wollten die Frauen nicht auf die fünf vorher überlegten Fragen von Britta L.QL antworten, sondern hatten sich ein eigenes Konzept der Präsentation ihrer Arbeitsstelle überlegt. Zudem durfte das Video nur zur Zeit der Ausstellung öffentlich präsentiert werden. Sehr sehr schade. Zur Freude der Künstlerin besuchte Cordelia Neige, stellvertretende Bereichsleiterin der Gleichstellungsstelle, persönlich und sogar in ihrem Urlaub die Ausstellung im Hallenbad. Vielleicht kommt es ja bei der nächsten Ausstellung in Herne zur weiteren Zusammenarbeit.
Die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Fotos von den Frauen, die in der Woche zuvor bei ihrer Arbeit auf dem Wanner Markt fotografiert wurden, mußte nachgeholt werden. Etwas peinlich das zu vergessen. Also ging es an diesem Tag während der Marktzeit mit den passenden Formularen los um die Unterschriften und Erlaubnis einzuholen. Alle Frauen gaben zum Glück ihre Zustimmung.
2. Tag // 2. Interview
Heute war der Tag der Nachsortierung. Finetuning. Zwei neue Fotos „Frauenporträts bei der Arbeit“ sind dazu gekommen. Stefanie Thomczyk von Go Between im Interview zum Thema Frauen in Wanne.
Die Beamer sind programmiert mit dem Zusammenschnitt historischen Fotos für die Freiraumprojektion sowie das erste Fraueninterview. Die Madonnen-Installation im Fenster aufgebaut, denn das Podest mit den Madonnen im Schaufenster, was gestern noch sehr instabil war, ist nun fixiert.
Heute Abend heißt es Filme schneiden. Und morgen früh das nächste Interview beim Büro für Gleichstellung und Vielfalt aufnehmen. Es soll mehr ein Statement werden. Mal sehen welche der fünf Fragen zu Wanne überhaupt vorkommen … es wird berichtet.
Tag 1 // Aufbau der Ausstellung „Madonnen über Tage“ im Hallenbad
Eine Work in Process-Ausstellung war selbst im Aufbau ein Prozess. Mit Hilfe von Isabell schob Britta L.QL den ganzen Tag das künstlerische Material hin und her. Pleiten, Pech und Pannen wurden gemeistert (es waren zum Beispiel keine 8 – 10 cm langen Schrauben in der Wanner Innenstadt zu finden, die Stecknadeln für die Wandinstallation waren zu instabil und ließen sich nur schwer gerade in die Wand hauen = Baumärkte waren nicht in der Nähe). Dazu ein Pressetermin mit dem gehetzten Fotografen Gero Helm von der WAZ … die ersten aktuellen Fotos Wanner Frauen bei der Arbeit hingen dann doch irgendwann schön gerade an der Wand.
Jetzt steht die Raumkonzeption.
Und der erste Film mit fünf Fragen von Britta L.QL an Wanner Frauen war ebenfalls gedreht – mit Gulten Karaslaan, Der Inhaberin vom „kleinen Café Klatsch“ in der Wilhelmstr. 15. Der Film war zum Ende der Ausstellung im Hallenbad zu sehen.
Skizze mit Planung der Ausstellung
Meine Auswertung der Fotos von aktuell arbeitenden Frauen in Wanne bei einem Kaffee ums Eck vom Hallenbad. Anschließend wurde je ein weitere Prints an die fotografierten Frauen zu deren Freude überreicht.